Nun präsentieren wir Euch den wohl exklusivsten Leckerbissen. Diese Formation verleiht der Erkenntnis „Die Welt ist ein Dorf“ nochmal mindestens drei fette . Leibhaftig handelt es sich um eine 3+3-Fusion aus der Ecke von Mannheim und Varanasi. Wo ist das denn jetzt schon wieder?
Mit Geschichte: Eine der ältesten überlieferten Städte der Menschheit. Besser Erdkunde? Am (heiligen) Ganges. Für die, wo die Noten ab 4 erst begannen: Indien.
Die Chance, dass wir international – neben einem Rapper von den Azoren – nun auch noch diese Kollaboration auf die ja eigentlich nur „lokale“ Bus-Bühne stellen bzw. setzen (bis auf den Bassmann), stand genau 1 zu 364. Der befreundete Vorsitzende des Vereins „Kulturprojekte Niederrhein“ (Danke Rüdiger!) fragte mich, Sinan, neues Heimspiel-Orgamitglied, im Winter und mit Blick in die Saison: „Hast Du am 1. Juli eine Auftrittsmöglichkeit für Neckaranga?“
Erstens, ich bin erst seit letztem Jahr neu dabei und zuständig für besagte zwote Bühne und habe zweitens sonst null Events für Bands. Antwort also: „Ähhhh…JA! Da is´ dies´ Jahr unser #SH23.“
Die sechs Herren, namentlich Keshav und Sandip (Vater und Sohn, beide trommeln Tabla), Shyam (junger Meister, zupft die Sitar, die einige von Legende Ravi Shankar, Filmen und Dokus kennen) + Peter(s Percussion), Steffen(s Saxophon) und Jonathan(s Kontrabass) kommen an Heimspiel-Tag vom Neckar startend den Rhein hochgefahren. Ursprünglich ja nur nach Ka-Li und Moers und haben nach bereits drei Tourneen (2016, -17 und -22 durch Deutschland, Tschechien und die Schweiz) einen sogenannten „Day off“, niederrheinisch „Tach Pause“. Das muss ja wirklich nicht sein und hatten wir schon mit Doctor Krápula aus Kolumbien zum Wohle zu lösen gewusst. Durch die bekannten fließenden Grenzen, natürlich auch mittels Musik, die von den Männern gar studiert wurde, sind der Neckar und Ganges übrigens erstmalig 2014 in einem „International Music Center Ashram“ zusammengeflossen. Seitdem haben sie zwei Alben aufgenommen. Auch zu Corona haben sie über Datenwege die Brücke gehalten und sechs weitere Tracks „reloaded“. Unser Dorf heißt nun, wie immer maximal gastfreundschaftlich, auch diese absolut einzigartige und sehr virtuose Form der Weltmusik herzlichst willkommen.
P.S. Speziell für die Jugend noch ein Hinweis: Es steckt auch hier etwas Rap mit drin. In einer Welt, die ein Dorf ist, erreicht Hiphop natürlich auch Indien.